Montag, 20. April 2015

Keep Rollin'

Eigentlich wollten wir ja noch in den Norden von Lombok. Eigentlich; denn uns gefällt es hier in Kuta so gut, dass wir einfach geblieben sind. Was hier wirklich unglaublich viel Spaß macht, ist mit dem Roller in der Gegend rumzufahren. Klingt jetzt vielleicht etwas pathetisch, aber Rollerfahren auf Lombok zählt sicher zu den schönsten Sachen, die ich jemals gemacht habe. Die Landschaft ist einfach traumhaft.


Bei den Einheimischen sorgt es stets für große Erheiterung, wenn nicht ich fahre, sondern Julia. Dann ist das Gejohle vom Straßenrand groß: Ein Mann der sich von einer Frau fahren lässt! Ich glaube hier halten mich alle für eine ziemliche Sissi.


Andererseits stellt sich durchaus die Frage, wer hier in Indonesien eigentlich die echten Kerle sind. Man sieht an jeder Ecke starke Frauen, die Reis trocknen, Straßen bauen oder alles mögliche auf ihrem Kopf balancieren.


Im Vergleich zu Bali ist der Verkehr auf Lombok ziemlich entspannt. Autos begegnen einem nur sehr selten. Häufiger schon Räder, mit weitem Abstand das beliebteste Fortbewegungsmittel ist aber auch hier der Roller und zwar für alle Generationen. Helme halten die meisten Indonesier für eine ziemlich überflüssige Erfindung - im Gegensatz zu uns.



Wenn der Verkehrsfluss mal ins Stocken gerät - und das kommt ziemlich häufig vor - sind dafür entweder Rinder- oder Ziegenherden verantwortlich.


Anfangs hatten wir einen ziemlichen Respekt vor dem Vieh. Mit der Zeit begreift man aber, dass die Rinder hier ziemlich tiefenentspannt sind.


Die kleinen Straßen schlängeln sich ziemlich abenteuerlich durch die Landschaft, es geht bergauf und bergab, hin und wieder öffnet sich der Blick auf die Küste.


Wenn dem Roller mal der Sprit ausgeht, gibt es zum Glück selbst in den kleinsten Ortschaften an wirklich jeder Ecke "Tankstellen".


Das eigentliche Highlight sind aber die Menschen. Wenn sie Ausländer sehen (unsere sich immer noch standhaft haltende europäische Winterweiße scheint da selbst auf große Distanz ein guter Hinweisgeber zu sein) winken sie freundlich und rufen "Hallo", was praktischerweise im indonesischen genau das Gleiche bedeutet wie im Deutschen. Kleine Jungs machen sich einen Spaß daraus, ihre Hände auszustrecken um sich mit den vorbeikommenden Rollerfahrern abzuklatschen. Vor allem wenn man die "größeren" Straßen verlässt und kleine Stichstraßen abfährt, trifft man auf herzliche und neugierige Kinder. Was alle können, ist sich auf englisch vorstellen - "What's your Name? My Name is Lilly". 


Eben diese Lilly hat sich für das Bild oben Julias Sonnenbrille ausgeliehen. In ihrer linken Hand hält sie eine Birne, die sie uns kurz darauf geschenkt hat. Als Dankeschön hat Julia ihr ein Armband gegeben. Das folgende Kinderstrahlen war wirklich bezaubernd, auch für die weiße Riesin rechts im Bild.


Am Mawun Beach haben sich dann ein paar Groupies um Julia versammelt. Wahrscheinlich kennen die sie auf dem saarländischen Radio. In jedem Fall waren sie ganz heiß darauf, ein Foto mit ihr zu machen.


Hier konnte man zudem ganz gut sehen, warum die Strände um Kuta gerade unter Surfern als Geheimtipp gelten. 


Und was ist das Schönste am Ende eines solchen Ausflugs? Man darf den ganzen weiten Weg wieder zurückfahren!





2 Kommentare:

  1. Wow, welch Landschaft!!! Das sind total die schönen Bilder - macht so Spaß euch auf diesem Wege zu folgen... Keep on enjoying!!!

    P.S.: Die "Tankstellen" kennen wir von Kambodscha - es geht einfach auch einfach...

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  2. Das Foto von Juju und den kleinen Kiddys ist eines der rührendsten, das ich je gesehen habe - ganz großes Kompliment an den Fotografen, toll eingefangen :-)
    Eure Luisa

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